Sitzung Kassel 2010

26. Fachdiadaktiktagung in Kassel, Sitzungsprotokoll des AK-BTA vom 24. Sep. 2010 von 14:00 -15:30 Uhr


Top 1: Annahme der Tagesordnung
Die den Mitgliedern des AK-BTA mit der Einladung vom Juni 2010 vorgelegte Tagesordnung wird ohne Ergänzungen angenommen.

Top 2: Arbeitsmarktsituation
Der Vorsitzende des VBTA, Herr Thomas Wittling, berichtet von der aktuellen Arbeitsmarktsituation. Die Zahl der Beschäftigten in biologisch-technisch ausgerichteten Berufen ist von der negativen Wirtschaftslage der letzten Jahre unbeeinflusst. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von Biologisch-technischen Sonderfachkräften (auch: Biologie-, Landwirtschaftlich-technische Laboranten, Milchwirtschaftliche Laboranten) im gesamten Bundesgebiet steigt von 26.530 im Jahr 2007 auf 28.310 in 2009 an. Die Arbeitslosenquote in diesem Bereich liegt unter 4%, so dass bei den BTAs von Vollbeschäftigung ausgegangen werden kann. Die genauen Zahlen finden die Mitglieder des AK-BTA unter: http://bisds.infosys.iab.de/bisds/data/seite_631_BO_a.htm


 

Top 3: Entwicklungen europäischer und deutscher Qualifikationsrahmen
Ausgehend von der Berufsrahmenqualifikation, die der AK-BTA und VBTA im Jahr 1995 für alle BTA Schulen bindend verabschiedete, informiert der Vorstand des AK-BTA über die Entwicklungen des Europäischen Qualifikationsrahmen (EQF), der in den nationalen Qualifikationsrahmen (DQF) umgesetzt werden wird. In Zukunft soll ein ECVET Punktesystem eingeführt werden, in dem 1 Ausbildungsjahr mit etwa 12 ECVET Punkten bewertet wird. Inwieweit die Einordnung der Staatlich anerkannten BTAs auf eine der 8 Niveaustufen erfolgt, ist bisher noch nicht festgelegt, da in der zweiten Erarbeitungsphase zur exemplarischen Erprobung der DQR-Matrix zuerst der Bereich Gesundheit im Vordergrund stand. So werden dreijährig ausgebildete, medizinische Fachangestellte (MFA) aufgrund der Berufsbildbeschreibung mehrheitlich der Stufe 4 zugeordnet. Die Mitglieder des AK-BTA werden auf die Internetseite hingewiesen: http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de und aufgefordert bei den zuständigen Landes- und Bundesbehörden Ansprechpartner auf das hohe Niveau der BTA- Ausbildung hinzuweisen, der schließlich durch Akkreditierung nach ECTS nachgewiesen wurde. Herr Wolfram Müller von der Jörg Zörn
Gewerbeschule weist auf die Mitte der 90ziger Jahre gemachten Erfahrung zur Einordnung der BTAAusbildung im europäischen Arbeitsmarkt hin, die letztendlich einer juristischen Sichtweise der Eingangsvoraussetzung zur Ausbildung unterlag und nicht wie gefordert den erworbenen Berufskenntnissen. Ein Ziel des AK-BTA ist es daher, in Zukunft darauf zu achten, dass die BTA-Ausbildung im DQF auf ein entsprechend hohes, mit Teilen des Hochschulstudiums vergleichbares Niveau gelangt, was dem Berufsbild BTA gerecht wird.

Top 4: Perspektiven des AK-BTA
Der Vorstand des AK-BTA zeigt einige Perspektiven auf, die unter Berücksichtigung sinkender Zahl BTA- Schülern und steigender Investitionskosten, zunehmend wichtiger werden. Die bewährte Organisation des AK-BTA soll in der Form weitergeführt werden. Dabei werden die Mitglieder aufgefordert sich für die Arbeit im Vorstand zu engagieren, da in den nächsten Jahren mehrere Vorstandsmitglieder ihre Funktion übergeben möchten. Herr Herbert Laukel von der Elisabeth Knipping Schule schlägt eine Umstrukturierung der Fachdidaktiktagung vor. Die Mitglieder des AK-BTA kommen übereinstimmend zu dem Schluss, die Sitzung des AK-BTA auf den ersten Tag zu terminieren. Daran anschließend sollen in Form von Workshops aktuelle Themen bearbeitet werden. Am zweiten Tagungstag stehen dann Besuche von Firmen, Forschungsinstituten oder Behörden im Vordergrund und als Abschluss der Fachdidaktiktagung steht jedem Teilnehmer frei, sich über das Profil der jeweilige Tagungsstätte zu informieren. Bei der Planung der nächsten Tagung soll dies berücksichtigt werden. Der Vorstand des VBTA befürchtet im nächsten Jahr eine personelle Unterbesetzung. Herr Klaus Fuisting vom Berufskolleg Kartäuser Wall in Köln ruft zur Unterstützung des VBTA auf. Der AK-BTA benötigt einen funktionierenden VBTA für viele Belange, so dass der Erhalt unbedingt notwendig ist. Alle Ausbildungsstätten werden aufgefordert, unter den ehemaligen BTA-Auszubildenden bis spätestens zur nächsten Vorstandssitzung im Frühjahr 2011 potentiellen Kandidaten für die Vorstandsarbeit im VBTA zu gewinnen und diese dem VBTA mitzuteilen. Der Vorstand des AK-BTA weist auf die Möglichkeit von nationalen und internationalen Kooperationen zwischen Ausbildungsstätten und Unternehmen zur Verbesserung der Ausbildung hin und ist dankbar für Informationen über bestehenden Projekte, um diese für alle Ausbildungsstätte zur Verfügung zu stellen. Die Möglichkeiten des Erwerbs von Zusatzqualifikationen könnten zu einer klaren
Profilbildung einzelner Ausbildungsstätten führen. Die Bündelung von Teilnehmern von verschiedenen Ausbildungsstätten und eine übergreifende Organisation kann zu einer zusätzlichen Verbesserung der Ausbildung führen. Aus Sicht des AK-BTA ist eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit für die Ausbildung wünschenswert. Dazu sollen alle Mittel genutzt werden, die keinen großen finanziellen Aufwand benötigen. Herr Klaus Fuisting schlägt vor, den BTA Videofilm in Form eines Videostreams auf der Internetseite des VBIO allen Ausbildungsstätten kostenlos zur Verfügung zu stellen und wird dies mit Herrn Carsten Roller klären. Schließlich ist dies alles nicht ohne die Aktualisierung der Berufsrahmenqualifikation von 1995 denkbar, die in Übereinstimmung aller Mitglieder des AK-BTA auf der nächsten Tagung überarbeitet werden wird. Herr Udo Kampschulze vom Berufskolleg Olsberg ergänzt, dass die Geräteliste in diesem Rahmen entsprechend überarbeitet werden muss.

Top 5: Fortbildung
Klaus Fuisting (BK-Kartäuser Wall) stellt die Fortbildungsveranstaltung des AK-BTA für das Jahr 2010 vor. Die Lehrerfortbildung des AK-BTA findet am 24./25.11.2010 mit Unterstützung der Firma Miltenyi Biotec zum Thema: "RNA - ein multifunktionelles Molekül und seine biologische Bedeutung" statt. Wie immer erfolgt die Zusage in der Reihenfolge der zeitlich eingehenden Anmeldungen.

Top 6: Nächste Tagung
Nach Vorgesprächen haben sich die Adolf-Reichwein-Schule (ARS) in Marburg und das Maria Stemme Berufskolleg in Bielefeld als mögliche Tagungsorte für das Jahr 2011 angeboten. Frau Pausch stellt das Angebot der ARS in Marburg kurz dar. Da das Angebot der ARS bereits im Vorjahr angekündigt war und ein Vertreter des Maria Stemme Berufskolleg an der Sitzung nicht zugegen war, nimmt der AK-BTA das Angebot der Marburger Kolleginnen und Kollegen dankend an. Schließlich wird das Angebot des Maria Stemme Berufskolleg für die Tagung 2012 in Bielefeld reserviert. In den folgenden Jahren ist für die Ausrichtung der Fachdidaktiktagung 2012/2013 auch Kommunale Berufsfachschule in Straubing oder in München denkbar.

Top 7: Verschiedenes
Der AK-BTA dankt Herr Heinz-Jürgen Kurrat vom Berufskolleg Kartäuser Wall in Köln für den Aufbau der Internet-Seiten des AK-BTA und die langjährige Pflege der Webpräsenz. Da Herr Kurrat diese Aufgabe in Zukunft gerne übergeben möchte, erklärt sich Herr Dirk Engels vom der Jörg Zürn Gewerbeschule in Überlingen bereit, diese Funktion in Zukunft zu übernehmen. Der AK-BTA dankt Herrn Dirk Engels für seine Unterstützung.
Der Vorstand des AK-BTA weist auf die vielen Vorteile für die Mitglieder des VBIO und dessen tatkräftig Unterstützung des AK-BTA hin. Teilnehmer der Tagung, die noch keine Mitgliedschaft im VBIO besitzen, werden gebeten dem VBIO beizutreten.
Auf Initiative des AK-BTA im VBIO hat der VBTA zum zweitenmal den finanziell dotierten Miltenyi-Biotec-Preis für die besten Praktikumarbeiten in NRW ausgelobt. Die Preisverleihung findet am 25.09.2010 statt. Informationen über die Art und Weise der Preisverleihung und der zugrunde liegenden Institutionen sind von AKVorstand zu erfahren.
Die Mitglieder AK-BTA werden gebeten Informationen, die mit dem 2. newsletter veröffentlicht werden sollen, dem Vorstand umgehend mitzuteilen.
Auf die Anfrage, inwieweit die BTA Stellen von MTA und umgekehrt besetzen werden können, weist Herr Thomas Wittling auf die entsprechenden Regelungen hin, die dies nicht verhindern. Jedoch entscheidet letztendlich der Arbeitgeber, da er sowohl BTA wie MTA einstellen kann.

gez. Priv. Doz. Dr. Hartmut Böhm
Sprecher des AK-BTA im VBIO